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“Tschaika” – das große Fressen und Morden

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Uniform und Highheels – die Punk-Aktivistinnen von Pussy Riot prangern in einem neuen Rap-Video das blutig-korrupte System in Russland an. Im Mittelpunkt: Juri Tschaika, der Generalstaatsanwalt.

Die Pussy Riot Aktivistinnen sind im neuen Video-Clip in Uniform geschlüpft, um das korrupte System in Russland anzuklagen.

Es ist das große Fressen und Foltern im Namen von Mütterchen Russland – alles ganz regimekonform – im neuen Musikvideo der feministischen und Kreml-kritischen Punk-Band Pussy Riot, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Rapsong “Tschaika” ist eine harsche Kritik an Generalstaatsanwalt Juri Tschaika, dem die Band blutige Machenschaften und Korruptheit vorwirft.

“Um Leute kaltmachen zu können, ohne, dass sie dich erwischen”

Pussy-Riot-Aktivistin Nadeschda Tolokonnikowa gibt sich in dem Clip als ein Mitglied des Regimes: In Uniform, Highheels und Hochsteckfrisur steht sie da und beschwört “Sei demütig, sei lind und zahm” und “Ich liebe Russland, ich bin Patriot”, wie in einer kompletten Übersetzung des russischen Textes bei “Spiegel Online” zu lesen ist. Dabei sind im Hintergrund an Stricken aufgehängte Menschenkörper mit Tüten über dem Kopf zu sehen. “Um kaltmachen zu können, ohne dass sie dich erwischen, sei treu der Obrigkeit”, rappt Tolokonnikowa weiter.

Wie häufig, seit die Band Pussy Riot 2011 gegründet wurde, wird in dem Song das Russland unter Wladimir Putin von den Aktivistinnen als ein korruptes Land kritisiert, in dem machthungrige Leute unbehelligt Menschen töten und dafür in Geld baden und hohe Ämter bekleiden könnten. Im aktuellen Clip tun die Aktivistinnen das am Beispiel Tschaikas, der seit 2006 russischer Generalstaatsanwalt ist.

Angebliche Verbindungen Tschaikas zu organisierter Kriminalität

Der Oppositionspolitiker Alexei Nawalny warf Tschaika erst Ende 2015 Korruption und Kontakte zu organisierter Kriminalität vor, mit denen Tschaika auch seinen Sohn Artjom zum Millionär gemacht haben soll. Nawalny legte einen umfassenden Recherchebericht vor, dessen Inhalte Juri Tschaika jedoch als Unfug abstritt.

Mit dem Videoclip fordern die Aktivistinnen die sofortigen Ermittlungen gegen Juri Tschaika und seine Familie, ebenso wie gegen all die Spitzenbeamten in dessen Behörde.

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