Gesundheit

Senken schwere Grippewellen die Lebenserwartung?

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Ältere Menschen: Sie sind besonders anfällig für eine Grippeerkrankung. (Quelle: Chris Ryan/Getty Images)

Forscher vermuten, dass die auffallend starken Grippewellen der vergangenen Jahre die Lebensdauer in Deutschland negativ beeinflusst haben. Wie ist dieser Zusammenhang zu erklären?

Mit Blick auf die Statistiken der vergangenen 25 Jahre nehmen Forscher des Berliner Robert Koch-Instituts einen Bezug zwischen schweren Grippewellen und der Lebenserwartung der Bevölkerung an. 

Auffallend hohe Zahl an Grippe-Toten

In diesem Vierteljahrhundert stieg die mittlere Lebenserwartung von Frauen von 79 auf 83,2 Jahre. Bei den Männern stieg sie von 72,5 auf 78,4 Jahre. Allerdings beobachten die Forscher immer wieder rätselhafte kleine Unterbrechungen bei diesem kontinuierlichen Anstieg – zum Beispiel 2013, 2015 und 2017.

Die Wissenschaftler werten das nicht als reinen Zufall. Denn 2013, 2015 und 2017 waren in Deutschland Jahre mit auffallend starken Grippewellen, die geschätzt jeweils rund 20.000 Todesopfer mehr forderten als sonst – vor allem unter älteren Menschen.

Der Anstieg der Lebenserwartung werde allerdings von vielen Faktoren beeinflusst, heißt es in der Untersuchung. Effekte wie die medizinische Versorgung und Prävention wirken dabei zum Beispiel eher langfristig.

Lebenserwartung abhängig vom sozialen Stand

Die wachsende Lebenserwartung in Deutschland resultierte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem aus einem Rückgang der Sterblichkeit bei Säuglingen, Kindern und jungen Erwachsenen. Seitdem sind vor allem sinkende Sterblichkeitsraten der Älteren für den stetigen Anstieg verantwortlich. Grippewellen könnten dem aber vielleicht kurzfristig einen leichten Dämpfer versetzen.

Die jüngste Untersuchung bestätigt erneut, wie stark auch soziale Unterschiede die Lebenserwartung immer noch beeinflussen. Vor dem 65. Geburtstag sterben 13 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer aus der niedrigsten Einkommensgruppe. Bei Spitzenverdienern sind es nur acht Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer. Diese Unterschiede sind seit 25 Jahren konstant.

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