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Merkel zu spät beim G20-Gipfel: Von der Leyen gerät nach Panne in der Kritik

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Leitwerk der Regierungsmaschine “Konrad Adenauer”. Wegen technischer Probleme musste das Flugzeug umkehren.


Aufgrund des Systemausfalls an Bord der Regierungsmaschine kommt die Kanzlerin zu spät zum G20-Treffen. Es ist nicht das erste Mal, dass das Flugzeug ausfällt. Verteidigungsministerin von der Leyen verteidigt die Pannenquote der Flugbereitschaft.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Flugbereitschaft ihres Hauses nach der schweren Panne eines Airbus mit der Bundeskanzlerin an Bord in Schutz genommen. "Mit nur zwei Prozent Ausfallquote bei Regierungsflügen in den letzten beiden Jahren und einer durchschnittlichen Einsatzbereitschaft von 89 Prozent ist die Flugbereitschaft statistisch sehr zuverlässig", sagte die CDU-Politikerin der "Bild"-Zeitung. Sie räumte aber ein: "Wenn dann ausgerechnet wichtige Flüge wie der der Kanzlerin zum G20-Gipfel ausfallen, schmerzt das umso mehr."

Der Airbus der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums, der Merkel und ihre Delegation zum G20-Gipfel nach Buenos Aires bringen sollte, musste in der Nacht zum Freitag über den Niederlanden umkehren. Ursache war ein Ausfall des Funksystems. Auch das System zum Ablassen von Kerosin war betroffen. Die Maschine landete in Köln/Bonn. Dies war wegen ihres hohen Gewichts – der Airbus hatte noch fast das gesamte Kerosin in seinen Tanks – eine heikle Angelegenheit. Bei der Landung überhitzten die Bremsen.

Merkel musste in Bonn übernachten und reiste erst am Freitagmorgen mit zwölf Stunden Verspätung nach Argentinien – zunächst mit einer Maschine der Flugbereitschaft nach Madrid, dann mit einem Linienflug nach Buenos Aires. Sie kam schließlich mit zwölf Stunden Verspätung an und verpasste Teile des Programms am ersten Tag des G20-Treffens.

Der Grünen-Wehrexperte Tobias Lindner forderte eine "vollständige Aufklärung" des Vorfalls. "Es stellt sich die Frage, ob und warum die Flugzeuge der Flugbereitschaft häufiger ausfallen als im zivilen Betrieb", sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Wir sind dabei, uns lächerlich zu machen", sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke der Zeitung: "Der bürokratische und technische Murks, durch den die Flugbereitschaft immer wieder auffällt, kann so nicht weitergehen." Fricke brachte eine Privatisierung der Flugbereitschaft ins Spiel: "Privatisierung ist eine Möglichkeit, die es zu prüfen gilt. Sie muss aber nicht prinzipiell die bessere Lösung sein."

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