Gesundheit

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Ein Überblick

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Bleierne Müdigkeit: Frauen sind vom chronischen Erschöpfungssyndrom häufiger betroffen als Männer. (Quelle: fizkes/Getty Images)

Jeder ist müde nach einem anstrengenden Tag. Aber bleierne Müdigkeit trotz durchgeschlafener Nacht, Konzentrationsschwierigkeiten und grippeähnliche Symptome – dahinter könnte das chronische Erschöpfungssyndrom stecken. Die Diagnose ist jedoch schwierig, weil die Beschwerden sehr vielfältig sind. 

Überblick

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Was ist das?

Ein chronisches Erschöpfungssyndrom, auch “Chronic Fatigue Syndrome” oder kurz “CFS” oder auch myalgische Encephalomyelitis genannt, zeigt oft ein schwer greifbares und komplexes Beschwerdebild einer Befindlichkeitsstörung. Betroffene fühlen sich über einen längeren Zeitraum tagsüber müde und erschöpft. Die weiteren typischen Symptome sind jedoch recht unspezifisch. Vor allem in einem frühen Stadium wird das Syndrom aufgrund ähnlicher Symptomatik dabei häufig mit einer Depression verwechselt. Insgesamt sind nach Schätzungen des Bundesverbands Chronisches Erschöpfungssyndrom e. V.  etwa 300.000 Menschen in Deutschland betroffen.

Definition

Der Bundesverband Chronisches Erschöpfungssyndrom e. V. definiert das Beschwerdebild wie folgt:

“Der Begriff Chronisches Erschöpfungssyndrom beschreibt das zentrale Symptom der Krankheit, deren Ursache medizinisch bisher noch nicht abschließend geklärt ist. Man spricht davon, wenn die Leistungsfähigkeit gegenüber dem gesunden Zustand permanent um mehr als 50 Prozent verringert ist und diese Situation mehr als sechs Monate besteht.”


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Symptome der Erkrankung

CFS wird auch als “unsichtbare Krankheit” bezeichnet, weil sie sich nicht über Laborergebnisse oder andere Diagnoseverfahren mit objektiven Parametern nachweisen lässt.

Symptome im Überblick:

psychisch: 

körperlich:

Eventuelle Auslöser des Syndroms

Verschiedene Virusinfektionen, zum Beispiel Pfeiffersches Drüsenfieber oder Lyme-Borreliose gelten als mögliche Auslöser für ein chronisches Erschöpfungssyndrom. Doch auch psychische Belastung oder Stress können den Ausbruch des Syndroms hervorrufen. Gesichert scheint zu sein, dass beim chronischen Erschöpfungssyndrom eine Störung des Energiestoffwechsels unserer Körperzellen vorliegt. Zudem wird immer wieder auch eine chronische Entzündungsreaktion im Körper der Patienten beobachtet. Neuere Forschungen etwa der Berliner Charité legen nahe, dass es sich bei dem Syndrom zumindest bei einem Teil der Betroffenen um eine Autoimmunerkrankung handelt. Weitere Informationen über Autoimmunerkrankungen erhalten Sie hier.

Mögliche Gründe für das Anhalten von CFS

Mehrere Faktoren können außerdem dazu führen, dass die Erkrankung über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt und die Symptome nicht gelindert werden. Viele Patienten geraten beispielsweise in den Teufelskreis, dass sie sich aufgrund ihrer Müdigkeit tagsüber vermehrt ausruhen. Die fehlende körperliche Aktivität kann dann nachts erneut Schlafprobleme auslösen.

Chronisches Erschöpfungssyndrom: Behandlung

Ob das Syndrom heilbar ist oder nicht, kann stark variieren, auch der Verlauf ist schwer vorauszusehen. Mediziner sind sich uneins, wie genau CFS behandelt werden sollte, es gibt entsprechend keine standardisierten Behandlungen. Üblicherweise konzentrieren sich die behandelnden Ärzte bei der Therapie auf die Symptome, die die Betroffenen am stärksten belasten und im Alltag behindern.

So bieten sich Entspannungsverfahren an, die Betroffenen beispielsweise bei akuten Schlafproblemen helfen können. Schmerzlindernde Medikamente können dagegen Beschwerden im Bereich der Gelenke oder Kopfschmerzen lindern. Auch eine kognitive Verhaltenstherapie kann den Zustand der Patienten verbessern. Betroffene werden meist dazu angehalten, sich ihre Kraft im Alltag gut einzuteilen und Ruhepausen einzulegen. Häufig müssen Patienten außerdem ihre Aktivitäten der Erkrankung anpassen, diese also gegebenenfalls einschränken.

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